Dienstag, 12. April 2011

30.3. Rückflug nach Deutschland

(Nico) Ich stand um 5:30 Ortszeit auf, duschte noch einmal, zahlte die Rechnung, aß schnell Frühstück und fuhr dann mit dem Taxi zum Flughafen. Dort hatte mein Koffer ein Gewicht von 28kg. Entweder unsere gleichmäßige Aufteilung hatte nicht wirklich funktioniert oder wir hatten ein Problem... für den Moment war's mir egal. Ich flog von Ribeirão Preto nach Sao Paulo, wartet dort ca. eine Stunde und stieg dann in den Flieger nach Salvador. Dieser machte nochmal einen Zwischenstopp eine halbe Stunde vor Salvador und kam dann pünktlich mit einer Stunde Verspätung in Salvador an. Soviel zu unserem Plan noch einmal an den Strand zu fahren....

Kevin wartete wie ausgemacht an der Information. Wir suchten uns eine Waage und siehe da - selbes Problem wie beim Hinflug... Also wieder alles so gut wie möglich aufs Handgepäck verteilt, schwere Schuhe angezogen, Jacketts angezogen, Laptop und Camera in die Hand.... 41kg insgesamt. Gepäck aufgegeben, letztes Geld für ein T-Shirt und Subway-Sandwiches ausgegeben. Beim Essen einen Deutschen kennengelernt, der vor 8 Jahren in Salvador ein Grundstück gekauft hat, jedes Jahr ein Haus darauf baut und diese dann vermietet. Dann schnell zum Securitycheck, da die Boardingtime schon ran war. Nach der Security mussten wir dann trotzdem noch eine Stunde warten und gehen gegen 18:00 an Board. Glücklicherweise bekamen wir zwei Sitze an den Notausgängen, wodurch wir mehr Beinfreiheit hatten. Leider war der Flieger diesmal so voll, dass es keine komplette 4er Sitzreihe für uns gab.

In Deutschland sind wir dann trotzdem pünktlich am 31.3 um 9:30 gelandet. Leider fanden wir dann keine Mitfahrgelegenheit, der Taxifahrer wollte 100€ nach Wertheim und ein Auto auszuleihen und in Würzburg abzugeben würde uns - dank Flughafengebühr - 80€ kosten... dann doch lieber per Bahn nach Wertheim für je 22€.
Vom Flughafen ging es mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof.
Ahhhh Leben in Deutschland: Die Jungen sind in der Unterzahl, alle sind dunkel angezogen, die Lockführer streiken, auf dem Bahnhof herrscht Chaos und viele Polizisten verbreiten ein Gefühl der "Sicherheit". Dieses Gefühl wird noch verstärkt, nachdem wohl im Chaos der Zugabfahrständerungen neben uns ein Koffer stehen bleibt. Keine 10 Minuten später fragen uns Polizisten, ob der Koffer uns gehört. Wir verneinen, die Polizisten machen Meldung, 15 Minuten später kommt eine Durchsage über die Lautsprecher, dass der Koffer doch bitte vom Besitzer abgeholt werden soll. Natürlich kommt kein Besitzer. Dafür kommen ein paar andere Polizisten, die plötzlich der Meinung sind, wir wären 5 Meter weiter sicherer vor dem Ding als 2 Meter daneben auf unserer Bank. Zum Glück kommt unser Zug gerade und wir können dieses traurige Theater hinter uns lassen....

In Wertheim wartet schon Enver am Bahnhof. Er läd uns auf ein sehr reichhaltiges Essen ein. Nach ca. 1,5h Aufenthalt bei ihm und seiner Familie stiegen wir in Kevins Auto. In Würzburg machten wir nochmal einen kurzen Zwischenstopp um Chrissi zu sehen, die grade aus Spanien zurückgekommen ist. Neben ihr war auch noch Vanessa da, wir unterhalten uns kurz und fahren dann endgültig nach Chemnitz.
Nach ca. 36h Reisezeit erreichten wir es dann auch im strömenden Regen.

Deutschland, du hast uns wieder!

29.3. (Nico) Ribeirão Preto: Zentrum und Capoeira

Nachdem ich wieder ausgeschlafen hatte, machte ich mich auf den Weg ins Zentrum mit dem Bus. Laut Caio fuhr jeder Bus, der an der Haltestelle vor dem Hotel vorbei fährt dort hin. Also in den erst besten eingestiegen und durch die Fenster geschaut, ob ich nicht etwas bekanntes sehe... nachdem der Bus nach 20 Minuten Fahrt das Flüsschen, das durch  Ribeirão Preto fließt überquert hatte und eine Menge Leute ausstiegen, dachte ich mir, so weit kann ich nicht mehr vom Zentrum entfernt sein und stieg auch aus.
Eigentlich vermutete ich das Zentrum ein Stück weiter Fluss abwärts aber ein Stück weiter vorn sah ich einen Park, an den ich mich glaubte zu erinnern. Also lief ich erst einmal in diese Richtung und stand vor dem Rathaus, an dem ich vor 4 Jahren jeden Morgen vorbei gelaufen bin. Das Zentrum lag natürlich genau in der anderen Richtung, als ich vermutete.... das nächste mal wird ein Smartphone mitgenommen!
Da nicht unweit von hier Caios alte Wohnung war, lief ich erst einmal in diese Richtung. Dort angekommen war natürlich nichts spannendes vorzufinden also dachte ich mir, laufe ich zu dem Park in dem ich mich immer mit Maria getroffen hatte. Dort sah es auch noch so aus wie ich mir es vorgestellt hatte  selbst der Eisverkäufer war noch da.... noch mehr gute Erinnerungen. :)
Dann ging es ins Zentrum, wo ich noch ein paar Kleinigkeiten kaufte und zwei Chopp im Pinguim trank (in Brasilien wohl das wofür Ribeirão Preto berühmt ist).

Im Hotel packte ich meine Sachen und wartet dann auf Andre. Der hohlte mich gegen 19:30 ab und wir fuhren gemeinsam mit seiner  6 jährigen Tochter zum Capoeira Training. Ich bekam einen eigenen Trainer. Nebenbei war noch der Mitgründer der Schule aus Salvador angereist, der hier und da Tipps gab und natürlich die Attraktion des Abends war. Nach dem Training fuhren wir noch einen Burger essen. Hier stellte sich raus, dass Andres Tochter schon lesen konnte! Und dann ging es gegen 23:00 wieder ins Hotel.

29.3. (Kevin) Foz do Iguaçu

Da ich beim Frühstück Russ(el) traf, einen Briten mit dem ich heute nach Argentinien wollte, änderte ich direkt meinen Plan und wir fuhren direkt früh nach Argentinien. Mein Plan war zuerst Argentinien (die größere Seite) und dann noch die Brasilianische Seite "abzuarbeiten". Normalerweise benötigt man dafür anderhalb Tage. Beim Frühstück trafen wir noch ein paar britische Mädels die auch nach Argentinien wollte, so waren wir eine Truppe von 5Personen.

Wir nahmen den Bus und mussten unsere Pässe an der brasilianischen Grenze stempeln lassen. Wir erhielten vor dem aussteigen Zettelchen vom Busfahrer, als wir aus der Passstelle kamen war der Bus weg - was üblich ist. 20Min später kam der nächste in den wir mit den Zetteln einsteigen konnten. An der Argentinischen Grenze das selbe Spiel allerdings wartet hier der Bus, die Argentinier sind wohl schneller. Wir konnten sogar noch Geld wechseln in der Zeit. Allerdings war der Typ in der Wechselstube bei einem Mädel zu langsam, so dass Russ und ich allein weiter fuhren - ich hatte ja einen straffen Zeitplan.
Wir stiegen dann unterwegs an einem markanten Backsteinhaus aus, dass uns als Landmarke von anderen Touristen genannt wurde. Wir wechselten die Straßenseite und nahmen den nächsten Bus Richtung Cataractas.

Auf der argentinischen Seite fährt man mit einer Parkeisenbahn zu verschiedenen Stationen von denen man aus weiter läuft. Wir fuhren zuerst zum "Täufelsschlund" einem trichterförmigen Wasserfall der am weitesten entfernt war. Die Fahrt dauert 20min (inkl. ein-/aussteigen) und dann noch 30min laufen. Man kommt dann über einen Metallsteg direkt bis an die Kante des Wasserfalls. Dummerweise steht man entsprechend im Nebel was das fotografieren schwehr macht.







Danach gingen wir zum oberen Rundgang. Auf diesem sieht man andere Wasserfälle von oben und hat einen schönen Blick entlang der argentinischen Seite. Die Zeit drängte aber wir gingen auch noch den unteren Rundgang entlang, welcher allerdings der letzte war. Ich ging es eher sportlich an und schlengelte mich durch die Touristengruppen, Russ immer in sichtweite hinter mir. Wir kamen dann schlussendlich auf einem Plateau heraus was am Fuße eines Falles lag und wo man sich gut vom Nebel duschen lassen konnte.
Danach, es war ca. 14:30Uhr, machten wir uns auf dem Weg zurück nach Brasilien.

Am Backsteinhaus winkte ich wohl für den Busfahrer nicht energisch genug, jedenfalls hielt der erste Bus nicht an, so dass es erst gegen 16Uhr gelang in Brasilien einzureisen. Ich "sprang" wieder auf halber Strecke aus dem Bus und wartete bei leichten Nieselregen auf einem Bus Richtung Brasilianische Wasserfälle. Schlussendlich betrat ich 16:40 den brasilianischen Park, diesmal in Begleitung eines Mediziners aus MeckPom denn ich im Bus getroffen hatte. Wir liefen verhältnismäßig entspannt die Aussichtspunkte ab, wissend dass 18Uhr der Lift schließt und 18:30 der letzte Bus fährt. Es war kein Problem die Spots abzulaufen. Nach 1:15, also kurz vor Toresschluss waren wir fertig und gingen, durchgeweicht vom Wasserfall und zufrieden jeder in sein Hostel.



Im Hostel traf ich Russ wieder und wir hatten eine längere Unterhaltung mit einem Paulista über Brasilien und die Welt. Wir gingen dann zu tritt in der Nähe noch etwas essen. Ich vereinbarte mit der Frau vom Hostel, dass ich 5:45 aus dem Hostel raus müsste und bezahlte schonmal.

28.3. (Nico) Ribeirão Preto: Die alte neue Firma

Im Gegensatz zu Kevin konnte ich es endlich mal ruhig angehen lassen und - natürlich - ausschlafen.
Am Abend hatte mir Fabricio noch angeboten, mich in der Mittagspause mit dem Motorrad abzuholen und mich zu Smarapd (die Firma in der ich vor 4 Jahren mein Praktikum gemacht hatte) zu bringen.
Um 12:30 holte er mich ab und wir fuhren erst einmal Essen - in eines der drei Restaurants in denen ich vor 4 Jahren immer Mittag gegessen hatte... gute Erinnerungen! :)
Danach ging es zur Firma... die hatte als ich das letzte mal da war gerade angefangen ein neues Gebäude zu bauen. Und da waren sie jetzt auch drin.
Um rein zu kommen, brauchte ich diesmal einen Besucherausweis. Und um den zu bekommen brauchte die Dame vom Empfang einen brasilianische Sozialversicherungsnummer, für die dann kurzerhand Fabricios Schwester herhalten musste (keine Ahnung warum er deren Nummer hat). Drin sah ich dann allerhand bekannte Gesichter - aber auch viele Neue. Pat, die schon vor 4 Jahre sehr gut Englisch sprach, sah mich an ihrem Büro vorbeilaufen, winkte, kam raus und begrüßte mich. Genauso Giselle. Dann ging es zu Andre ins Büro. Wir redeten eine Weile dann wollte er mir das Gebäude zeigen. Auf dem Weg zum Kaffeeautomaten trafen wir wieder Giselle, der ich von Reading erzählte. Sie war etwas überrascht, da der Mann ihrer Schwester aus Reading kommt und sie auch schon dort war! Die Welt ist ein Dorf...

Nachdem ich mich mit Andre noch für einen Besuch seiner Capoeiraschule morgen Abend verabredete, brachte mich Fabricio dann gegen 17:00 zurück zum Hotel. 19:00 wollte ich mich noch mit Nati und deren Freund treffen. Um 19:00 - ich war grade aus der Tür raus - klingelte das Telefon. Nati musste das Treffen auf 21:00 verschieben.

Ab 21:00 wartet ich dann vor dem Hotel. Mein Plan war eigentlich einfach in eines der umliegenden Restaurants zu gehen aber dann erschienen die beiden... in einem Käfer. Keine Frage - ich wollt mitfahren. Die beiden boten mir dann an, gleich selbst zu fahren, was ich natürlich nicht ausschlagen konnte. Wir fuhren dann zu einem nahe gelegenem Shopping Center  in dessen Umgebung es einige Restaurants gab und aßen und tranken dort bis 12.



28.3. (Kevin) Ribeirão Preto - Iguaçu

Während der Nacht weckte ich gegen halb 4 auf. Es donnerte und blitzte wie verrückt.
Nachdem ich dann gegen 6Uhr aufgestanden bin, checkte ich während des Frühstücks, ob mein Flug sich geänderte hatte, aber alles schien ok.
Ich verließ um 7 mit dem Taxi das Hotel Richtung Flughafen. CheckIn war auch ok. Mich wunderte nur, dass mein Flug nicht über Curitiba verlief sondern direkt über Sao Paulo ohne weiteren Stop. Doof war dabei, dass ich in Sao Paulo den Flughafen wechseln musste. Aber die Airline hatte dafür einen eigenen Shuttleservice.

In Sao Paulo checkte ich direkt ein um den Anschlussflug nicht zu verpassen. Es stellte sich heraus, dass Eile nicht geboten war. Mein Flug verspätete sich immer mehr. Als ich zwischenzeitlich fragte was das Problem sei, sagte man mir, dass keine Piloten da wären. WTF!?
Der Flug startete mit 2,5h Verspätung, verlief mit quängelnden und schreienden Kleinkindern und inklisive CheckOut war ich 3h zu spät da. 17Uhr. Der erste Tag in Iguassu ist damit für den Arsch.

Als ich mich beraten ließ, was ich morgen mache, ob mit dem Bus selber fahren oder ne Tour, kamen zwei Zimmerleute auf Walz an mit denen ich mich noch unterhielt.

27.3. Ribeirão Preto: Der Tag danach & alte Freunde

Da die Feier recht lang ging, kamen wir eher mäßig aus dem Bett. Aber da wir das Frühstück nicht verpassen wollten quälten wir uns runter.

Nach dem Frühstück saßen wir alle noch lange in der Lobby und redeten. Marina bestellte schon einmal ein Taxi für mich für den Folgetag und es verging noch einiges an Zeit. Am frühen Nachmittag dann brachen die Parisis auf. Caio und Dri fuhren nach Sao Paulo von wo sie ihre Flitterwochen in Europa verbringen. Wir blieben im Hotel zurück.

Nico hatte währenddessen mit einem ehemaligen Arbeitskollegen ein Treffen vereinbart und nach einer Weile holte der uns ab. Wir gingen in eine Chopperia wo das Spiel SaoPaulo FC gegen Corinthians übertragen wurde. SPFC hatte seit 15 Spielen nicht mehr diese Partie gewinnen können. Außerdem war dies ein Lokalderby. Als besondere Würze, hatte der Torhüter von SaoPaulo die Chance sein 100es Tor in seiner Karriere zu schießen(!).
Das Spiel hatte alles: 3 Tore, 3 rote Karten und einen Torwart der tolle Paraden zeigte und dann einen Freistoß verwandelte. Die Chopperia tobte... Am Nachbartisch saß ein Pärchen wo er (im Trikot) für SPFC schrie und sie nicht minderlaut für Cohrinthians.





Im Laufe des Spiels kam noch ein weiterer ehemaliger Arbeitskollege von Nico, während der erste sich nach dem Spiel direkt verabschiedete.
Nach einigen weiteren Bieren wurden wir zurück ins Hotel gebracht.

Den restlichen Abend verbrachten wir damit unser Gepäck gleichmäßig zu verteilen. Da wir getrennt weiterreisen, sollte niemand Übergepäck haben.