Montag, 28. März 2011

24.3. Bonito - Rio Preto

Der Morgen begann etwas hektisch da wir unseren Bus um 5:30 nicht verpassen wollten. Frühstück gab es eh keins, womit war aber gerechnet hatten.
Die Fahrt verlief gut, der Bus war klimatisiert. Wir mussten nur einmal umsteigen.
Die meiste Zeit verbrachten wir damit zu schlafen oder die letzten Tage aufzuschreiben.

In Campo Grande ging es nach kurzen Verständigungsschwierigkeiten mit dem Taxifahrer vom Busbahnhof zum
Hostel unsere Sachen abholen. Der Chef war leider nicht da, der Anwesende konnte kein Englisch und wir hatten Angst unseren Flug zu verpassen, weswegen wir auf Diskussionen um den Preis für den Pantanaltrip verzichteten und mit dem Taxi weiter zum Flughafen fuhren.

Hier ging es dann mit einer Turboprob-Maschine mit ~450km/h nach Rio Preto.

In Rio Preto wurden wir von Caio abgeholt. Nach einer längeren Tour auf der Suche nach Blumen für seine Mutter auf der Nico einen ganzen Sack riesen Schokoeier, die in Brasilien für ein Fest vor Ostern gedacht sind, kaufte, kauften wir - da es scheinbar nirgends einfach nur Blumen gab - am Ende eine schön hergerichtete Orchidee im Blumentopf.


Danach ging es zur Familie Parisi.
Als sich das Garagentor öffnete tat sich ein Parkfläche für 3 Autos auf. Die Tür zum Haus ging auf und es gab ein großes Hallo. Nico kannte man ja bereits aber auch ich wurde herzlich in Empfang genommen. Nachdem die Anwesenden sich vorgestellt hatten wurde uns eine eisgekühlte Kokusnuss von der hauseigenen Palme gereicht und dann wurde zum Essen für uns in die Küche gerufen. Was ich nicht wusste war, dass das nur eine art Snack war und das Abendessen noch kam. Mama Parisi tischte immer ordentlich auf und geschmeckt hat es jedes mal. Unsere Blume wurde beantwortet mit einem Geschenk - einem Caipirinha Set mit einem sehr guten Cachassa wie uns der Vater bestätigte.

Die Kommunikation mit den Eltern war ein kleines Problem. Mama Parisi hatte etwas englisch gelernt aber nicht genug für Konversation. Der Vater sprach kein Englisch. Die Tochter des Hauses - Marina -die in den USA lebt und Caio übersetzten. Als dritter internationaler Gast war Jakub, der tschechische Freund von Marina, anwesend.

Es stand eine Gitarre in der Stube und als ich mich dafür interessierte spielte Vater Parisi darauf und sang ein Lied über eine Marina - nach diesem Lied war seine Tochter benannt. Ich sollte auch etwas spielen und besorgte passende Noten aus dem Netz bevor ich etwas zum besten gab.

Nach dem eigentlichen Abendessen (es gab Lachs sowie gegrillte Fische und Salat) verschwanden die Damen irgendwohin und wir waren der Meinung, dass Caio einen Jungesellenabschied zu bekommen hätte. Wir waren zwar alle verdammt müde und die Mädels meinten es gäbe in Rio Preto keinen Strip Club aber wir fanden dann dank Google doch noch so etwas...

23.3. Bonito: Gruta do Lago Azul und Rafting... oder doch nicht

Das Aufstehen fällt vor 7 sehr schwer. Auch in Brasilien. Nach einem knappen Frühstück für mich und einer Banane für Nico liefen wir zum Hostel.
Die Straße war nass, es hatte über Nacht geregnet.

Im Hostel angekommen erfuhren wir, dass die Höhle auf Grund der Wolken gesperrt war da man ohne Sonne in der Höhle nichts sieht. Die Guides planten entsprechend kurzfristig um und zogen die Rafting Tour vor.
Zwischendurch vereinbarten wir noch mit den Leuten vom Hostel, dass sie uns Bustickets für 5.30Uhr am nächsten Tag nach Campo Grande besorgten.

Dann ging es mit einem Minivan zum Rafting. Die Fahrt dauerte gefühlt recht lange.
Wir zogen uns dort um, bekamen Schwimmwesten und eine Einweisung zum Verhalten auf dem Schlauchbot. Die Erwartungen an die Tour wurden gedämpft, als der Guide sagte, dass die Strecke zu 90% flach hingeht und nur zu 10% wirkliches Rafting.

Entsprechend langweilig verlief die Tour (Kindergeburtstag). Die Leute dort hatten sich als Auffrischung überlegt, dass die Boote sich mit Wassereimern unterwegs angriffen. Unser Guide spritze uns ab und an nass. Das hatte zur Folge, dass sich einer aus unserer Gruppe einen Eimer schnappte und unseren Guide komplett einweichte. Der revanchierte sich, indem er diesen über Bord beförderte. Kurz darauf flog unser Guide über Bord. Für Abwechslung war also gesorgt.
Trotzdem war die Tour die angegeben 70$R nicht wirklich wert.



Nach dem Ausflug ging es gegen Mittag wieder ins International Hostel. Wir ließen uns dort etwas zu Essen machen. Da es zwischendurch immer wieder regnete blieben wir im Hostel und relaxten dort in den Hängematten.

Um 3 machten wir uns auf in unser Hostel. Nico wollte nochmal mit dem Fahrrad herum fahren und da es doff wäre das Fahrrad dann wieder den ganzen Ort hoch zum Hostel zu bringen, wollten wir das an unserem Hostel machen.
Als wir am Hostel ankamen lief gerade eine Backpackerin vom Busbahnhof herunter. Wir sprachen sie an, ob sie aus Australien sei und ihre Freundin Cass wäre. Das war tatsächlich so, und wir zeigten ihr den Weg in das Hostel in dem Cass eingecheckt hatte. Danach namen wir die Fahrräder und fuhren zum Busbahnhof um unsere Tickets zu kaufen, was reibungslos ging. Danach zur Post um endlich Briefmarken zu kaufen. Wir kamen genau 10min zu spät.
Wir fuhren dann nach unten aus dem Ort heraus zum "Stadtstrand". Unterwegs trafen wir Cass und sagten ihr dass ihre Freundin angekommenn ist. Als wir dann nach 7km an unserem Ziel ankamen sagte der Pförtner uns, dass das Bad in 30min schließt, wollte aber trotzdem noch 10$R Eintritt. Das lehnten wir ab und schauten uns in der Umgebung um. Wir versuchten einen Weg zum Fluss zu finden, kamen dabei ein einer kleinen Farm vorbei wo uns ein aufmerksamer, kleiner aber lauter Hund bellend nachrannte.
Da wir nichts dergleichen fanden drehten wir um, wieder vorbei am Hund, der seinen Spass mit uns hatte, und zurück in die Stadt. Wir verabredeten uns mit den Australierinnen zum Abendessen und gingen ins Hostel. Durch die Tour waren wir ordentlich verschwitzt und mit Schlamm bespritzt.

8Uhr trafen wir uns dann zum Essen. Wir liefen die Straßen ab und gingen dann in ein Restaurant wo es Jacareh (Caiman) gab.
Nach dem essen ging es noch in eine Gringo-Bar wo wir 2 Garaffas Bier tranken und der Kellner fälschlicherweise uns noch 6Caipis brachte (richtig gewesen wären 2Caipis und 4Gläser fürs Bier).

Da wir morgen früh 5Uhr raus müssen gingen wir dann 11Uhr ins Bett.

22.3. Bonito: Schnorcheln im Rio Prata

Das Frühstück mit Früchten fällt gewohnt aus. Danach gehts zum International Hostel, aber so dass unsere Hostelbetreuer das nicht mitbekommen. Offiziell schauen wir uns erstmal nur die Stadt an.
Gebucht haben wir für heute die bekannteste Tour: Schnorcheln im Rio de la Prata. Eine Ganztagestour.

Im International Hostel trafen wir dann ein Pärchen das wir auch schon im Ecological Expeditions Hostel gesehen hatten. Den beiden wurde die Kamera von einem der Ecological Expeditions Mitarbeiter gestohlen. Er lief damit wohl eine Weile durchs Hostel, ließ sie aber irgendwann liegen, was die beiden für eine Rettung nutzten. Nach dieser Aktion wollten sie dort natürlich nicht mehr weiter übernachten und wechselten das Hostel.

Nachdem wir Tour und Transfer bezahlt hatten, stiegen wir in den Minivan und fuhren über eine Stunde lang durchs Land.
Wir kamen dann auf einer Ranch an. Der Besitzer hatte einen Teil davon zum Privatreservat erklärt. Darauf war eine sehr ordentlich gepflegte Lodge mit überdachten Hängematten, Umkleidekabinen, Souvenierschop und Speisesaal (die Tour ist inkl Mittagessen). Man achtete hier sehr auf ökologisches Verhalten und versicherte uns, dass die Folietüten wiederverwendet werden, und dass hier Müll getrennt wird.



Das Eingangsprozedere dauerte seine Zeit. Auch weil immer nur kleine Gruppen mit viel Abstand zueinander in den Fluss dürfen. Wir warteten sicherlich 30min bis 1h bis wir unsere Nassanzüge bekamen.
Danach wurden die wieder halb ausgezogen (weil wir noch zu wandern hatten) und stiegen auf einen PickUp mit Sitzbänken der runter zum Wald fuhr.

Dort angekommen checkte unser Guide eine Stoppuhr die anzeigte wenn die letzte Gruppe losgelaufen ist und setzte die wieder für die nächste zurück.
Wir liefen dann ca. 20-30min durch den Wald. Tiere sahen wir leider keine, aber ein Urwald war das von der Wegetation her trotzdem. Man achtete sehr darauf (wie auch in der Lodge) alles sehr naturgetreu zu lassen. Man räumte den Weg nicht frei wenn ein Ast da lag, sondern lief halt 2m extra außen herum.


Dann kamen wir an einem Podest an wo wir eine Kurzeiweisung ins Schnorcheln/Floaten erhielten. Schon vom Podest aus konnten wir viele verschiedene Fische sehen.



Mit der Taucherbrille war es dann als würde man in ein Aquarium schauen. Das Wasser war so klar, dass man ohne Probleme von einem Ufer zum anderen Schauen konnte. Dabei waren andauernd Fische um uns herum. Von kleinen Fischen, die gefallen an meinen Pantanal-Mückenstichen hatten und andauernd daran herum zupften, bis zu Fischen vom Kaliber von Karpfen.

Zuerst schwammen wir aktiv flussaufwärts. Oberhalb des Podestes waren einige Quellen. Einige sahen aus als würde der Sand kochen. Eine andere war ein tiefes Loch im Flussbett, dass ca. 1m im Durchmesser war und 5m tief und aus dem kaltes Wasser aufstieg. Die Temperatur des Flusses war ansonsten mit 26° sehr angenehm.

Dann ging die eigentliche Tour los. Wir lagen einfach im Wasser und ließen uns Flussabwärts treiben (floaten). Es ging durch Seegras-Fahnen die im Wasser "wehten", vorbei an Bäumen die im Wasser lagen und unter dehnen sich unmengen Fische tümmelten. Der Boden war erst mit Kies belegt, später dann nur noch Sand. Es war strickt verboten während der Tour aufzustehen, weil man sonst zuviel Sand aufgewirbelt hätte.
Ich hielt mich bewusst etwas zurück und hatte ca. 50m Abstand zur Gruppe. Ich ließ mir Zeit und schwamm von Ufer zu Ufer. Plötzlich, als ich flussabwärts schaute, schwamm ein 2m Kaiman auf mich zu. Der war deutlich größer als das was wir im Pantanal gesehen hatten. Glücklicherweise wollte er nicht ausprobieren wie ich schmecke, sondern verzog sich direkt ins Uferdickicht.
Nach einer ersten Passage die ca. 30Min dauerte wurde das Wasser immer schneller und wir steuerten auf Stromschnellen zu. Kurz davor war ein Seil aufgespannt und man ging aus dem Wasser, lief um die Stromschnellen herum und dann wieder zum Fluss.




Währenddessen war das eingetreten, was ich als "Worstcase" bezeichnen würde: Nico hatte eine tolle Unterwasserkamera dabei. Doch bei unserem ungeplanten und hektischen Aufbruch ins Pantanal hatten wir das Ladekabel für die Kamera vergessen. Mitten in der Rio Prata Tour war der Akku leer.
Glücklicherweise ergab es sich, dass zwei Pärchen Kameras im Hostel ausgeliehen hatten und sie uns einfach hin und wieder mit knipsten.

Im Nächsten Abschnitt kamen wir zum "Vulkano". Das war eine sehr große Quelle die komplett mit Sand bedeckt war und entsprechend brodelte. Das Wasser war hier ca. 4-5m tief. Hier konnte man versuchen gegen das ausstöhmende Wasser hinunter zu tauchen.



Dann ging es wieder weiter mit floaten. Wir kamen an einer sehr breiten Stelle vorbei wo Schwärme aus großen Fischen schwammen. Danach wurde der Fluss wieder enger.





Plötzlich hörte ich Nico vor mir rufen. Erst verstand ich nicht was los war. Er hatte in einer Gestrüppinsel unter Wasser eine Schlange gesehen. Ich konnte sie nicht erkennen, vermutlich weil ich nach der flaschen Größenordnung gesucht hatte. Nico erzählte dann, dass die Schlange einen Durchmesser von ca. 20cm hatte (ich dachte eher an eine Wasserschlange mit 3cm).
Der Guide meinte, dass das möglich sei und das Nico eine Anakonda gesehen hatte.

Am nächsten Plateau mussten wir aus dem Wasser. Der eigentliche Rio Prata war durch Regen zu trüb und wir mussten das letzte Stück zu Fuss gehen. Am Ende der Tour kamen wir bei der Anlegestelle heraus wo wir uns umziehen konnten. Dort waren einge Schmetterlinge unterwegs, die sich auf den Steinen sonnten.





Dann ging es wieder in die Lodge wo es Mittagessen gab. Und das reichlich. Es gab ein Buffet mit allem was die lokale Küche üblicherweise so zu bieten hat.
Nach dem Essen fuhren wir nicht zurück sondern es ging zur nahegelegenen "Araschlucht". Das war die größte Landsenke der Welt in der unmengen rote Aras lebten. Der Preis war es uns aber nicht wert reinzugehen, und so warteten wir am Eingang bis die 3-5Leute wieder zurück waren.

Endlich gegen 19Uhr waren wir wieder in Bonito. Nachdem wir eine Weile im Internet die Touren für den nächsten Tag recherchiert hatten, kamen wir zu dem Schluss, dass die Berühmte "Höhle mit dem blauen See" wohl doch nicht so toll ist. Wir wollten eh noch ins International Hostel weil wir rausfinden wollten wie spät wir da sein müssen und ob wir die Höhle nicht doch noch weglassen können.
Als wir gehen wollten trafen wir Cass die südafrikanische Australierin aus dem Pantanal wieder. Wir verabredeten uns für später und gingen erstmal zur Bank.
Die Banko do Brasil war recht weit weg und als wir ankamen war es nach 22Uhr. Erfreulich war, dass die Geldautomaten noch offen waren (ist in Brasilien nicht selbstverständlich). Unerfreulich war, dass man zu dieser Uhrzeit nur 100$R abheben durfte. Wir mussten also ein andermal wiederkommen.
Danach liefen wir mit Cass ins International Hostel. Auf dem Weg erzählte sie uns ihre unglaubliche Geschichte, wie sie im Nirvana abgesetzt wurde, mit einem öffentlich Bus dann gefahren ist, der im Schlamm stecken blieb und den die Fahrgäste rausschieben mussten. Wir hatten dagegen richtig Glück gehabt!

Im Hostel erfuhren wir, dass wir die Höhle nicht absagen konnten und dass wir um 7.30Uhr da sein sollten. 7.30!! Entspannung klingt anders.

Montag, 21. März 2011

21.3. Pantanal - Bonito

Heute früh wollte Donald, in dessen Zimmer ich übernachten konnte, eigentlich eine frühe Tour gehen. Allerdings verschliefen wir alle im Zimmer.
Erst als die Nachbargruppe zum Frühstück ging und anklopfte weckten wir auf.

Nach dem Frühstück machte unser Guide nocheinmal eine Tour auf der selben Strecken bei Tag. Diesmal aber länger, insgesamt 2,5h. Nico hatte genug von Schlammstrecken und blieb im überfluteten Camp um zu lesen.
Während der Wanderung stand ich eine Weile zusammen mit 2 anderen Teilnehmern an einer Matschpfütze während wir auf unseren (in die Wälder entschwundenen) Guide warteten. Ein kleiner Schmetterling flog mit atemberaubender Geschwindigkeit um uns herum und tauchte immer kurz in die Pfütze ein. Wir bemerkten, dass das ein HUMMINGBIRD war. Ich versuchte ihn zu fotografieren aber selbst auf den schärfsten Aufnahmen ist er verschwommen, so schnell war er.

Unterwegs trafen wir auf eine andere Gruppe, die ganz zufrieden aussah. Wir unterhielten uns etwas und hörten heraus, dass sie das selbe Programm hatten wie wir, allerdings mit einem Guide der sich richtig bemühte und anständigen Unterkünften. Sie wurden dann auch mit einem LKW abgeholt und noch ein Stück weiter gefahren während wir umdrehten. Damit zeigte sich einmal mehr, dass der Guide uns angelogen hatte von wegen "Keine LKW fahrt möglich, zu matschig". Der eigentliche Grund war, dass der LKW vorm Hostel aufgebockt lag und keine Hinterachse hatte. Aber mit der Wahrheit belästigen diese Leute ihre Gäste eh nicht. lieber erzählen sie Schauermärchen.

Ecological Expeditions Truck fährt nicht, "da die Strasse zu aufgeweicht ist" 

Währenddessen hatte Nico auch Wildlife zu sehen. Ein beachtlicher Leguan von annähernd 1m Länge spatzierte bzw. schwamm direkt an ihm im Camp vorbei und ließ sich in der Sonne nieder. Nico weckte eine Israeli die eine Kamera hatte und dann wurden Fotos geschossen und gefilmt wie der Leguan weiter wackelte.




Nach dem Mittagessen hatten wir 2h Zeit unsere Sachen zu packen. Unser "Starguide" war sehr erpicht darauf unsere Vouchers zu bekommen, da er damit wohl bezahlt wird.

Es ging wieder mit dem Boot zurück zur weggespühlten Brücke. Allerdings diesmal nicht mit einem großen Boot sondern zwei kleineren Booten.
Wir verluden das Gepäck in das mit dem größeren Motor wo auch ich mit 3 anderen Platz nahmen, während das zweite Boot mit der restlichen Truppe inklusive Nico belanden war.
Die Bötchen waren sehr schmal und daher instabil. Da mein Steuermann zu allem überfluss auch noch unser "Starguide" war, war mir schon bange um unsere Sachen.
Wir fuhren ein ganzes Stück und das kleinere Boot war längste verschwunden. Zwischendurch wurden wir von kleineren anderen Booten überholt. Die Krönung war, als er die Anlegestelle verpasste und das andere Boot uns hinterher kam um uns zu zeigen wohin es ging. Soviel zum Thema "Starguide".
Wir waren froh an Land zu sein und unser Gepäck trocken durchgebracht zu haben. Der Van mit den neuen Touristen stand schon bereit und wir konnten direkt einladen und weg fahren.
Die Dreckpiste auf der wir vor 3Tagen gekommen waren, war zwar Rinderfrei (bis auf ein zwei vereinzelte) aber dafür war sie nun an vielen Stellen überflutet. Das zeigte am deutlichsten, dass das Hochwasser weiter gestiegen war.

Wir fuhren ca. 30 min bis der erste aus der Gruppe ausstieg um Richtung Corumba weiter zu fahren. Nochmals eine Stunde und einen Zwischenstopp an einer Raststätte später waren wir dran. Wir kamen an einem Parkplatz an, wo uns ein viertrueriger  VW Polo Stufenheck übernahm. Mit diesem fuhren wir 2 Stunden lang nach Bonito.

In Bonito setzte uns der Fahrer am Ecological Expeditions Hostel ab - wir hatten ja noch in Campo Grande einen Preisnachlass für dieses Hostel bekommen. Das Hostel selbst war recht nett anzuschauen. Die Bediensteten machten aber wieder einen eher zweifelhaften Eindruck. Nichtsdestotrotz nahmen wir ein Zimmer zusammen mit einem Brasilianer, der aus Campo Grande kam. Mit ihm erkundeten wir dann auch die Stadt und gingen in ein abgelegenes aber trotzdem recht teures Fischrestaurant. Hier aßen wir Fisch und tranken ein paar Bier.

Nach dem Essen wollten wir das  HI Hostel Bonito suchen um dort unsere restlichen Touren zu buchen.
Wir liefen also eine Weile stadtauswärts, fanden aber nichts. Glücklicherweise liefen gerade zwei - offensichtliche - Gringos auch Stadtauswärts. Wir fragten ob sie wissen, wo das Hostel International ist.
Sie wussten es, da sie dort wohnten und führten uns hin: 1km! außerhalb. Aber gut, da wir den Ecological Expeditions keinen Cent zuviel geben wollten, liefen wir mit und buchten unsere Touren dort.
Einziger Nachteil: Start der Tour ist 9:00 Morgens am Hostel eine Abholung nicht möglich. Es schien wohl schon öfters Probleme mit Ecological Expeditions gegeben zu haben. So stand als Kommentar/Zimmernummer neben unseren Reservierungen: "casa dos amigos"...

20.3. Pantanal: Flussfahrt / Piraniafischen / Nachttour

7Uhr gab es Frühstück. Entsprechend zeitig klingelte mein Wecker. Um schlafen zu können muss man die Umgebung einfach ausblenden.
Danach ging es zum Frühstück das hauptsächlich aus Früchten bestand. Bananen machen satt, Papaya schmeckt gut und Ananas ist für die Abwechslung da.
Die Straße war gegenüber Gestern Abend total matschig. Es hatte massiv geregnet, also kein Ende der Überschwemmung in Sicht.

Am Vormittag stand dann eine Bootstour an. Wir fuhren ca. 2h auf dem Fluss der statt 2m ca. 20m tief war.





Wir hatten diesmal einen Schotten aus der anderen Gruppe mit dabei, der Vögel schauen wollte.
Wir sahen eine Capibara Mutter mit 2 oder 3 Jungen, ca. 2m daneben stand ein kleines Reh. Außerdem kamen 2 Tukane vorbei geflogen. Die müssen ordentlich mit den Flügeln schlagen um nicht vom Himmel zu fallen. Aber ihre riesigen Schnäbel leuchten prächtig.

Mittag gab es Hünchen. Das war wirklich gut. Anschließend folgte eine Siesta von 2h.

Danach gingen wir Piranhafischen in der Nähe. Piranhafischen ist zeimlich einfach. Wir hatten eine Angelroute aus Bambus, eine Angelschnur und einen Haken an dem etwas Rinderleber befestigt wurde. Man warf das ins Wasser und wartete. Der Guide sagte, wir sollten mehrfach das Fleisch ins Wasser tauchen um "anzuklopfen" damit die Fische wüssten wohin sie schwimmen sollen.
Aber es ging auch ohne das. Einfach rein ins Wasser etwas warten, und wenn es zuckt ordentlich ziehen.
Ich hatte relativ schnell 3 Piranhas gefischt, Nico musste bis ganz zum Schluss auf seinen Fang warten. Es wurden außerdem auch noch zwei gute Speisefische gefangen.







Als wir zurück im Camp waren sagte der Guide auf Englisch, dass wir die nun auch ausnehmen müssten. Das war kein Spass, also gings daran die Schuppen abzumachen und die Innereien rauszunehmen.
So preperiert gingen sie in die Küche. Heute abend gibt es Piranhas für alle.

Kurz vor dem Abendessen begann es dann wieder zu regnen. Als wir auf unserer "Veranda" standen, sahen wir eine Otterfamilie hinter dem Haus entlang schwimmen. Sie hatten ihr Versteck unter zwei umgedrehten Booten ca 7m hinter unserer Hütte.
Die Fische waren lecker, aber man merkte es den Piranhas an, dass sie lieber fressen als gefressen werden. Es war wenig dran und es gab reichlich Gräten. Die beiden Speisefische hingegen waren gut zu essen.

Nach dem Essen wollten wir unsere Nachttour machen. Es hatte wieder aufgehört zu regnen, aber unser Guide wollte nicht wirklich. Also fragten wir nach Taschenlampen. Die sollte es wohl erst geben, dann doch nicht, am Ende wollte er dann doch eine Tour machen.
Wir brachen auf und wateten durch den Matsch. Da die Flipflops für sowas nicht gemacht waren trugen die meisten ihre Schuhe und gingen Barfuß. Der Guide zeigte uns die Vögel die wir schon gestern gesehen hatten und ein Reh sowie einen Caiman.



Dann hörten wir ein tiefes sehr lautes Geräusch von einem Tier. Der Guide meinte das wäre ein Caiman, einige wollten das nicht glauben. 5m weiter meinte der Guide dann, dass es nichts weiter zu sehen gäbe und dass er jetzt umkehren würde - nach 10min Tour. Scheinbar war er einmal mehr beleidigt oder was auch immer.
Er ging allein zurück. Die Gruppe ging geschlossen noch eine Stunde weiter Tiere suchen.
Wir fanden eine Herde Wildschweine (Capibaras) ein Gürteltier sowie Rehe.
Von Mücken zerstochen und von unserem "Guide" einmal mehr enttäuscht kehrten wir zurück.

Jeder wollte jetzt duschen, aber da wir alle im selben Zimmer waren gab es stau. Einige wollten aus einem befreundeten Zimmer Decken organisieren. Als wir drüben waren sahen wir, dass das dortige Nachbarzimmer mit Klimaanlage offen und leer war. Wir zogen kurzerhand einfach alle um und schliefen in den beiden Zimmern dort.
Deren Grundanmutung war besser, es gab eine Klimaanlage und wir waren weniger Leute pro Zimmer. Einziger Nachteil: UNMENGEN Ameisen im Bad und den Steckdosen(!). Keine Ahnung warum, vielleicht werdfen die kleinen Viecher von elektrischen Feldern angezogen.

19.3. Campo Grande

Wir wachten gegen 8Uhr auf und gingen zum Frühstück das hauptsächlich aus Früchten (Melone, Papaya, Bananen) bestand.
Danach wollten wir unsere Weiterfahrt nach Bonito organisieren und die Tour durchs Pantanal doch nicht machen.
Der Chef kam zufällig vorbei, als wir uns über Bonito informierten und verbesserte noch einmal sein Angebot. Die Nacht im Campo Grande kostenlos, 2Nächte/3Tage Trip ins Pantanal für 300$R p.P. und übernachtung in Bonito für 25$R p.P.
Also packten wir schnell unsere Sachen um, ließen das große Gepäck in Campo Grande und stiegen doch mit ein in den Bus ins Pantanal.

Die Fahrt dauerte 5h. Unterwegs kamen wir an 3 großen Rinderherden vorbei. Was heißt vorbei - wir fuhren durch. Jede Herde hatte bestimmt an die Tausend Tiere.


Das letzte Stück führte über eine Sandpiste und endete an einer Brücke bzw. an dem was davon übrig war. Die Brücke war durch Hochwasser weggespühlt.
Es saßen einige Touristen dort herum. Wir verstanden erst nicht was jetzt passieren sollte, aber unsere Sachen wurden auf Metallkanou verladen während deren Gepäck in unserem Bus landete.

Nachdem die Vorräte die wir ebenfalls mit dabei hatten verstaut waren warteten wir. Irgendwann kam eine weitere Touristengruppe die ebenfalls einstieg. Dann ging es per Boot ins Camp. Die Strecke führte durch Überschwemmtes Land. In der Bootsschraube verfing sich ab und an Gras und die zugestiegenen Touristen waren total stinksauer.




Das Camp waren Hütten für Angeltouristen die wohl ursprünglich für max. 4Personen gedacht waren. Unsere Hütte war mit 8Betten belegt. Draußen tobte eine Art Moskitohölle während drinnen klitze kleine Ameisen durch den Raum liefen. Air-Kondition war ein Ventilator an der Decke. Das ganze Camp stand 20-30cm tief unter Wasser. Die Touris waren so langsam auf 180.
Sie gingen den "Lokal Guide" richtig böse an und der drohte schon damit uns hier 3Tage lang sitzen zu lassen. Er hätte nichts mit dem zu tun was das Büro ihnen verkauft hätte. Alle anderen Hotels wären zu, nur diese Tour würde neue Leute herschicken usw.
Nachdem wir etwas beruhigter waren eingten wir uns darauf das Beste aus unserer Situation zu machen.

Am Abend wollten wir dann eine Nachttour machen, damit der erste Tag nicht komplett verschwendet war. Eine andere Gruppe die einen Tag eher kam, machte eine Nachtbootstour, wir hatten also Hoffnung das sowas auch bei uns ging. Aber unser Guide (Gabrielle, der sich selbst "Starguide" nannte und das auf den Arm tätowiert hatte) wollte nicht. Er hatte sich den Fuss verletzt als sein Boot gekentert sei.
Wir fragten nach Taschenlampen, aber auch die bekamen wir nicht. Die anderen unserer Gruppe erzählten, dass sie vom Veranstalter über die Bedingungen belogen worden seien. Und auch unser Guide erzählte Zeug was offensichtlich falsch war. Der Tag war wirklich kein Glanzlicht.
Da einige von uns selbst Taschenlampen dabei hatten, gingen wir trotzdem eine Runde. Wir nebelten uns ordentlich mit Moskitorepellent ein aber das reduzierte nur die Anzahl, verhinderte es aber nicht.
Der Gang lohnte sich trotzdem, weil wir 3 kleine Rehe, Nachtaktive Vögel, einen kleinen Kaiman und wohl auch Capibaras (eine Kreuzung aus Meerschwein und Wildschwein) sahen.

Danach gingen wir ins Bett, bzw. legten uns darauf. Decken gab es keine und die Bezüge waren auch übel.
Welcome to the jungle!

18.3. Rio de Janeiro - Bonito... oder doch nicht

Heute steht unsere Überfahrt nach Bonito auf dem Plan. Doch zuerst muss noch die Wäsche aus der Wäscherei geholt werden.
Ich wollte noch versuchen etwas rauszuhandeln, also schauten wir das wir zügig nach dem Frühstück zur Wäscherei aufbrachen.
Dummerweise hatten wir unseren Wäschereizettel verloren. Die Rezeption meinte, dass das kein Problem sei.

In der Wäscherei wurde unser Wäschestapel schnell gefunden. Allerdings sagte das Mädchen, dass 2 Teile verloren gegangen seien.
Ein T-Shirt und Shorts. Da wir keine Zeit hatten abzuwarteten, dass sie es doch wiederfinden nutzten wir die Gelegenheit den Preis auf 55$R zu kürzen. Dann ging es zurück ins Hostel wo wir verschwitzt ankamen (die Wäscherei liegt im Tal).

Wir nahmen dann ein Taxi zum Flughafen (der Flughafen, den man vom Zuckerhut aus sieht) und checkten dort ein.
Man bot uns einen alternativen Flug an, der eher abging. Das nahmen wir gern an und flogen nach Sao Paulo.

Zuckerhut von Oben

Landung mitten in Sao Paulo


Sao Paulo von oben war einfach nur GROSS! Aber auch nicht besonders schön oder beeindruckend. Das Zentrom hat viele Hochhäuser und es wird als New York Brasiliens bezeichnet.
Auf dem Flughafen in Sao Paulo dauerte es dann ewig. Unser Anschlussflug nach Campo Grande ging einfach nicht los. Scheinbar gab es Probleme mit dem Flieger.
Dann fing es auch noch zu regnen an.
Nach ca. 2h (statt 40min) ging dann doch der Flug nach Campo Grande.

Wir landeten und waren im Stress. Der letzte Bus sollte laut Internet um 19Uhr vom Busbahnhof nach Bonito starten. Also rein ins Taxi und Richtung Rodoviaria (Busbahnhof).
Wir sprangen raus, bezahlten und ab zum Terminal. Dort sagte uns der Verkäufer, dass der letzte Bus 16Uhr geht. WTF!? Und nun? Unsere Unterkunft war bezahlt. Glücklicherweise hatten wir während unserenes Aufenthalts in Manaus die Dauer in dem Hotel auf 1 Tag gekürzt.
Als wir dann so in der Terminalhalle herumstanden kam ein Backpacker an und fragte an der Touristinfo nach einem Hostel. Es war Francesko aus Bergamo, Italien. Wir fuhren zu dritt zum Hostel und nahmen dort ein Zimmer.
Franzesco war ein netter Kerl der seit 5Monaten in Brasilien und Bolivien unterwegs war. Er sprach mittlerweile fließend Portugisisch und hatte viele interessante Sachen zu erzählen.
Nach langem gequatsche wollten wir eigentlich noch (es ist Freitag Abend) in die nähe der Uni bisl weggehen. Allerdings begann ein Regenschauer, der es in sich hatte. So suchten wir nur in der Umgebung nach einem kleinen Restaurant, und das fanden wir auch. Es gab Biefo Stroganov für Nico und Franzesco und Biefo mit Ei für mich.
Wir hatten dann noch ein Gespräch mit dem Chef des Hostels. Er veranstaltete Trips ins Pantanal und nach Bonito wo er noch ein Hostel hat. Da unsere einzige Nacht die wir in Bonito gebucht hatten nun zwangsweise nach Campo Grande verlegt war, waren wir frei zu entscheiden wie es weiter gehen sollte.
Wir schliefen eine Nacht darüber, da Nico ungern jeden Tag durchziehen wollte sondern lieber mal ein oder zwei Tage auspannen. Ich hatte nichts gegen die Tour.

17.3. Rio de Janeiro: Favela

Wir standen gegen 8 auf um zusammen mit Lukas die morgentliche Favela-Tour zu machen. Nach dem Frühstück gingen wir zusammen mit ihm zur Straße wo ein Minnibus die Teilnehmer einsammelte. Wir gingen hin und fragten, ob wir mit gehen könnten, aber die Plätze waren abgezählt und deshalb wurde daraus nichts. Also gingen wir wieder ins Hostel. Wir überlegten, ob wir zum Strand gehen sollten. Da wir aber kein Geld hatten ging Nico auf Suche nach einem Geldautomat. Ich buchte derweil unsere Tour für Nachmittag 1Uhr. Nach einer halben Stunde kam Nico durchgeschwitzt und ohne Geld wieder. Die Banken in der Umgebung akzeptierten keine internationalen Visakarten, deshalb informierte er sich nochmal an der Rezeption und verschwand dann noch einmal für eine halbe Stunde. Die Zeit verran und es lohnte nicht mehr aufzubrechen. Wir warteten deshalb auf den Bus für die Tour und blieben im Hostel. Es gab dort auch genug Deutsche mit denen man sich unterhalten konnte.

Gegen 1Uhr statete die Tour - bzw. das nervige Vorspiel. Wir fuhren anderhalb Stunden mit einem Minibus und einem dauernd telefonierenden und dabei hysterisch klingenden Fahrer durch Rio um die Teilnehmer einzusammeln. An einer Stelle, drehten wir 3 Runden, weil er etwas vergessen hatte. Erschwehrend kam hinzu, dass er eine CD mit Elton John laufen hatte. Diese Art Musik passt überhaupt gar nicht nach Rio! Wir waren also etwas angepisst, da das alles eine Zeitverschwendung für uns war.

Endlich gegen 3Uhr kamen wir in Rocinha an. Rocinha ist die größte Favela in Rio. An den Berghängen wohnen 200.000 Menschen in kleinen Häuschen. Das gesamte Gebiet steht unter kontrolle einer Drogengang. Unser Führer sagte uns etwas zu den Basics in der Favela:
1. Keine Fotos von Dealern und den "Securities". Es gilt "We don't shoot them, they don't shoot us"
2. Wenn jemand versehentlich doch jemanden Fotografiert der das nicht will, kommt einer vorbei und will sehen, wie man das Bild wieder löscht. Keine Panik, alles ok.
3. In der Favela gibt es keine Diebstähle von Touristenzeug. Es gibt dort nur große Verbrechen, keine kleinen. Die Drogengang sorgt für Ruhe. Würde jemand meine Kamera klauen, wäre das mit ziemlicher Sicherheit sein Todesurteil.
4. Touristen sind gern gesehen, die Leute sind stolz darauf, dass sich jemand für sie interessiert.

Das typische Fortbewegungsmittel in der Favela ist das Mototaxi. Jungs die mit ihren Motorädern bis zuu 2 Personen mitnehmen. Wir saßen jeweils auf ein Motorad auf, der Guide bezahlte 2$R pro Person und los ging die wilde Fahrt. Mein Fahrer wollte es wissen - ich startete als 12. und kam als 3. an. Ohne Helm und steil bergauf auf Serpentinen, war das schon ein Nervenkitzel.
Danach liefen wir die "Straße 1" hinunter. Diese war an manchen Stellen nicht breiter als 1m. Die Stromleitungen hingen überall wild durch die Gegend - der Strom in der Favela wird traditionell geklaut. Genauso wie das Wasser. Niemand von den 200.000 bezahlt dafür. Wir gingen zuerst in eine kleine Galerie wo Leute aus der Favela die mit Grafity angefangen hatten heute Bilder verkaufen. Die Bilder waren ziemlich cool, aber auch teuer. Bis über 200€ für ein großes.
Auf dem Dach der Galerie gab es den ersten Überblick. Unten im Tal ein Viertel der UpperClass am Strand, jenseits der Straße die größte Favela Rios.










Wir liefen weiter und trafen ein paar Jungs die an der Straße bereits auf uns gewartet hatten. Sie holten ein paar lehre Eimer und Holzstöcke und spielten den Samba für uns. Sehr beeindruckend wieviel Rhytmus aus einem Eimer kommen kann. ;)






Danach kamen wir an einer kleinen Laden vorbei wo es etwas zu essen gab. Es gab viele verschiedene süße und herzhafte Sachen zu essen. Weiter die Straße hinunter kamen wir an einem Hilfsprojekt vorbei, was Kleinkinder aus der Favela betreut und wo freiwillge Helfer aus aller Welt mitarbeiten können. Auf dem Dach des Kindergartens hatte man eine super Aussicht und es wurden dort viele Fragen gestellt. Die Zeit verging sehr schnell und der Taxifahrer rief irgendwann ungeduldig unseren Guide an, wo wir bleiben würden.





Wir machten uns auf den Weg nach unten und liefen aus der Favela heraus. Die Rückfahrt verlief deutlich zügiger als die Hinfahrt und wir wurden in Lappa abgesetzt (der Partyecke von Rio). 

Wir gingen unsere Sachen hoch ins Hostel schaffen (15Min zu Fuss - bergauf...) um dann am Abend nochmal weg zu gehen.

Ich wollte nach Santa Theresa in ein kleines Restaurant mit lokaler Küche gehen. Als wir dort angekommen waren, mussten wir festellen, dass das zu hatte. Wir waren wohl zu spät.
Wir gingen dann runter nach Lappa um dort etwas zu finden. Es war Saint Patricks Day und überall ranten Leute in Grün herum. Wir standen so auf der Straße, als uns ein älterer Brasilianer (der schon ordentlich einen getrunken hatte) auf englisch ansprach. Er heiße Romeo und wollte uns helfen. Was könnte er für uns tun. Wir sagten, wir wollten was ordentliches essen für nicht zuviel Geld. Er fragte ob 10$R für uns in Ordnung wäre, wir sagten klar. Es gab nämlich nix vernünftiges für 10, soviel wussten wir.
Er führte uns zu einer kleinen Küche an der Straße die wir vorher auch schon inspiziert aber nichts passendes gefunden hatte. Romeo verhandelte mit dem Besitzer und wir bekamen das versprochene Essen. Es war wirklich gut. Dann noch einen Cachassa Sho für 1€. Romeo bekam ein paar Pommes von uns, während er uns sein Leben erzählte. Er war in den Staaten für 4Jahre, hätte früher bei den Drogenbanden mitgemacht und dann alles verloren bis auf sein Leben.
Da uns die Story etwas strange vorkam und Romeo auch nicht recht in unsere Abendplanung passte, verabschiedenten wir uns nach der Bezahlung (der Besitzer des Lokals erschien stinksauer ;) ) von Romeo uns sagten wir müssten weiter.

Als wir dann so in einer Kneipe in Lappa saßen, kamen plötzlich ein paar Kanadierinnen von der Favelatour vorbei. Mit denen zogen wir dann durch die Pups und gingen in eine Sambabar wo man tanzen konnte. 
Nachdem dort zugemacht wurde, schauten wir uns noch (bei Nacht) ein Kunstprojekt an - eine Treppe, die mit bunten Fließen verziehrt war. Dort saßen viele junge Pärchen herum die arg verduzt waren, Touristen um diese Zeit dort zu sehen.


Donnerstag, 17. März 2011

16.3. Rio de Janeiro: Jesus Redentor

Nach dem Frühstück wollten wir mit unseren Israelischen Begleiterinnen noch einmal zum Christo und davor, falls das Wetter nicht passend ist, eine Tour durch Santa Theresa. Doch bevor wir das unternehmen konnten brachten wir unsere Wäsche in eine Wäscherei. Der Preis den die junge Frau uns auf den Zettel schrieb war allerdings umwerfend. 63$R für unsere Sachen, das ist teuer. Mal schauen ob wir da noch was nachverhandeln können.

Da am Himmel einige Wolken waren wurde die St.Theresa Tour als Ziel gewählt. Diese sollte mit der Tramfahrt beginnen. Allerdings kam einfach keine Tram. Auf der Straße vor dem Hostel war ein Amerkikaner der bereits 40min gewartet hatte (im Hostel sagte man, die Tram fährt alle 20min) und eine Tram war nirgends in Sicht.

Da wir uns nicht einigen konnten zu warten oder zum Christo aufzubrechen, trennten wir uns von den Israelis und liefen erstmal entlang der Trambahn Richtung Centro. Wir kamen dabei an den weißen Bögen an über die die Tram ins Centro fährt. Da keine Tram weit und breit war, liefen wir ein Stück darauf und machten Fotos. Danach liefen wir ins zur neuen Kathedrale die als riesiger Kegelstumpf in mitten der Hochhäuser steht. Die schiere größe der Kathedrale ist beeindruckend.




Zurück im Hostel erklärte uns die Rezeptionistin noch einmal wie das mit dem Christo funktioniert. Wir gingen dann runter zu den Bushaltestellen und stiegen in den Bus zum Christo. Dort angekommen stiegen wir in die Trambahn um und fuhren den Berg hoch. Auf dem Weg sahen wir im Wald immer wieder Bäume an denen kürbisgroße Früchte an den Stämmen hingen.



Der Berg lag häufig in Wolken, allerdings klarte es auch zwischen durch wieder auf, so dass wir unsere Bilder machen konnten. Das Bergplateau war aber massiv von Touristen überlaufen, selbst bei dem nicht perfekten Wetter. In einer Restaurant fragte ich nach einer Limette die wir kostenlos erhielten. Die wurde dann zerteilt und in unsere Wasserflaschen gesteckt (ohne Messer ein ordentliches Gematsche).
Nachdem wir unsere Fotos gemacht hatten tranken wir noch einen Kaffee und dann gings wieder hinunter.






Das Wetter wurde nun immer Wolkiger und wir überlegten, was wir mit dem angerissenen Tag machen können. Wir fuhren in den Stadtteil Flamengo. Von dortigen Park aus konnte man nocheinmal den Zuckerhut und die Bucht davor fotografieren und es gab dort auch einige interessante Häuser aus dem späten 19Jhdt. Eines dieser Häuser entpuppte sich als Centro Kultural und stand komplett offen, so dass man auch das Innere besichtigen konnte. Als wir im Flamengo Park unterwegs waren sahen wir Früchte an den Bäumen und ich fragte mich ob die essbar sind. Ich sprach einen älteren Herrn der mit seinem Hund unterwegs war und wohl zum Strand gehen wollte nach den Früchten. Er erzählte uns, dass der Park mit Bäumen aus aller Welt bepflanzt wäre, und dasss die Früchte nicht essbar sind.





Wir machten uns dann auf den Heimweg und kamen noch durch einen kleinen Park in dem riesige Palmen wuchsen und der einen Teich mit Wasserschildkröten und Reihern beheimatete. Nachdem wir ein ganzes Stück gelaufen waren, kauften wir noch in einem Diskounter Cachaca, Guarana Antartica und Limetten. Wir wollten uns im Hostel schön was mischen bevor wir eventuell Abends noch etwas essen gehen. Im Hostl tragen wir wieder einen deutschen, Lukas aus Hamburg, der meinte, dass er einen Freund in Rio, einen Carioca (Einheimischen), angerufen hatte und er sich mit ihm Abends noch treffen wollte. Wir fragten ob wir mitkommen können, und da das kein Problem war brachen wir gegen 21:20 auf. Wir fuhren nach Ipanema wo wir Leandro trafen. Wir holten uns in einem Laden alle Biersorten die es gab und gingen zum Strand wo wir an einem Kiosk saßen und uns über alles mögliche unterhielten. Leandro arbeitet für Nestle in der Marktforschung und sprach sehr gut englisch.

Leandro musste dann gegen 12 wieder zurück, da sein letzter Bus ging und er über die riesige Brücke in die Nachbarstadt musste. Wir nahmen ein Taxi und fuhren nach Lappa. Der Taxifahrer war ein krasser Typ. Lukas sprach portugisisch und der Fahrer fragte nach der Art Musik die er mag. Entsprechend zog er eine CD aus der Hüll, warf sie ein und drehte die Boxen (riesige Teile die er hinter der Rückbank verbaut hatte) ordentlich auf, bevor er mit Fullspeed durch die Stadtautobahn bretterte. Rote Ampeln galten als freundliche Hinweise - kurz, er fuhr wie der Henker.

In Lappa angekommen ging es in eine Kneipe wo wir eiskaltes Bier (in Brasilien trinkt man Bier das fast gefrohren ist) in einem Kühleimer mit reichlich Eis serviert bekamen. Nach 3 Flaschen brachen wir dann auf zum Hostel. Am nächsten morgen wollen wir die Favela-Tour zusammen mit Lukas und seiner Mutter angehen.