Donnerstag, 17. März 2011

14.3. Manaus - Rio de Janeiro

Heute konnten wir ausschlafen. Auf dem Plan stand eigentlich 2 zwei was:
1. Wollten wir erkunden wie die Busse zum Flughafen gehen.
2. Wollten wir versuchen noch eine Bootstour auf dem Amazonas zu machen.

Nach dem Frühstück, Duschen und zusammenpacken verließen wir 12Uhr unser Zimmer und lagerten unser Gepäck in der Rezeption ein. Dort fragten wir auch wie die Busse zum Flughafen fuhren. Wir erhielten eine Antwort, interpretierten sie aber wohl falsch und liefen so in die falsche Richtung. Wir gingen dann in eine Bank um es dort noch einmal zu versuchen. Die Idee dahinter: erstens sind die Banken klimatisiert und zweitens sprechen Geschäftsleute eher englisch als durchschnitts Brasilianer. Wir fanden auch jemand der uns etwas weiter helfen konnte. Aber so richtig zufrieden waren wir nicht.

Also versuchten wir eine Bootstour zu finden. Wir erinnerten uns an einen Typen der uns am Flughafen angesprochen hatte namens "Gero". Dessen Büro hatten wir schon mehrfach gesehen und eigentlich veranstaltet er solche Touren. Also gingen wir hin, aber das Büro war zu. Wir standen eine Minute davor und berieten uns. Auf dem Weg zurück sprach uns jemand in gebrochenen Englisch an und meinte das Gero da in dem Hostel wäre. Also sind wir da rein. Gero war zwar nicht da, aber ein recht junger Mitarbeiter von Gero. Anfänglich gab es ein paar Kommunikationsprobleme, auch das Budget was wir hatten war nicht das was eigentlich üblich wäre und außerdem waren wir zu spät. Aber egal, man versuchte etwas zu organisieren: Preis 340$R. Das war der Rest den wir noch übrig hatten.

Der junge Kerl organisierte ein Taxi mit dem wir zum großen Hafen von Manaus fuhren. Der liegt ein paar Kilometer außerhalb der Stadt. Dort stiegen wir in ein kleines Aluminiumboot, solche wo sonst Grüppchen von 10Personen rumgeschippert werden.
Wir fuhren dann zum Zusammenfluss des Rio Negro und des Rio Solimões der hell graues Wasser führt. Das Wasser des Rio Negro ist deutlich wärmer als das des Rio Solimões. Letzterer entspringt einem Gletscher während der Rio Negro aus Quell- Regenwasser gespeist wird. Durch die unterschiedlichen Temperaturen, Fließgeschwindigkeit und Wasserzusammensetzung (Rio Solimões eher Sand und Ton, Rio Negro eher zersetzte Blätter und Humus aus den Wäldern) mischen sich die Flüsse nicht wirklich sondern fließen kilometerweit nebeneinander her.







Dort angekommen gingen wir eine Runde im Amazonas baden. Wenn man einige Minuten im ca 23°C "kalten" Rio Solimões geschwommen ist und dann ins Rio Negro Wasser kommt ist das wie eine warme Badewanne.
Probleme gab es dann als wir wieder an Bord sollten. Nico als geübter Kletterer kam recht Fix die Bordwand an der Seite hoch. Als ich das versuchte kenterte fast das kleine, nahezu leere, Aluminiumbötchen. Hmmm... Die Anweisung lautete also vorn direkt am Bug hoch zu klettern. Dort wo es am höchsten ist... Wie ich es auch probierte, es ging nicht. Am Heck gab es nichts wo man sich festhalten konnte und an der Seite bekam der Kapitän Angst ich könnte sein Schätzchen zum kentern bringen. Kurzzeitig spielte ich mit dem Gedanken einfach den Halben Amazonas durch zum Ufer zu schwimmen. Vermutlich keine gute Idee. Am Ende ist es wie so häufig Hirnschmalz der einen weiter bringt. Ich ließ ein Seil als Trittschlaufe binden und mit etwas Anstrengung kam ich schlussendlich wieder an Bord. Nicos Argument mal mit zum Bouldern (Hallenklettern) zu gehen, konnte ich aber nichts entgegensetzen. Ich war auch etwas zu geschafft dafür. ;)

Dann fuhren wir wieder in die Stadt und ich fragte was wir noch machen können für unsere 340$R. Es sollte eine Stadtführung geben und noch die Oper. Also gingen wir zur Oper, aber die Führung startete erst in 45min. Also schlug uns unser Jugendlicher Guide vor zu einem Nahegelegenen Park zu gehen. So richtig prickelnd fanden wir das beide nicht in der schwühlen Hitze rumzuwandern bevor wir in die Oper gingen, aber wir gingen trotzdem mit, auch weil er uns anbot später in Geros Office duschen zu können. Er erzählte uns etwas über die Gegend, und das neben dem Park neue staatliche Wohnungen gebaut wurden um die Armut einzuschränken, dass vorher dort viele Dealer gewohnt hätten und die Polizei sich nicht hintraute. Jetzt wohnten die Dealer immer noch dort, aber es wäre (tagsüber) sicherer. Wir erzählten ihm auch, dass wir gestern im Dunkeln ein Stück durch Manaus gelaufen waren und er sagte nur: "Are you crazy!?" Er währe dort selbst schon mehrere Male ausgeraubt worden. Nico fragte ob die Gangster hier Pistolen oder Messer hätten und er meinte, dass man sich das raussuchen könnte. ;)
Einerseits mag sein Pech bestimmt daran liegen, dass er etwas bubi-mäßig aussieht und damit mit seinem iPhone ein leichtes Ziel abgibt, andererseits hatten wir vermutlich wirklich einfach Glück. Er meinte, die Gangster dort vermuteten bestimmt, wir seien Polizei in Zivil und hätten uns deshalb nicht angegriffen.

Krankenhaus


Unser Guide brachte uns dann zur Oper und verabschiedete sich bis auf weiteres. Wir machten dann die Tour durch die Oper mit die prächtig ausgestaltet war. Überall helles und dunkles Holz welches die Beiden Flüsse repräsentierte (so war nebenbei auch der Platz vor der Oper gepflastert).





Danach gingen wir zu Geros Büro, doch das war zu. Niemand da. Wir suchten noch die direkte Gegend ab, weil ein paar Leute vor dem Hostel meinten Geros Mitarbeiter säßen öffters in den Cafes der Gegend, aber nichts zu sehen.
Also gingen wir etwas enttäuscht in unser Hotel. Das Taxi sollte uns dort 10Uhr abholen.

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