Montag, 14. März 2011

13.3. Manaus: Amazon Tree Climbing

Der Tag begann früher als üblich, da unsere Tour um 8Uhr starten sollte. Allerdings wussten wir nicht, ob Eduardo unsere letzte Mail bezüglich unseres Hotelwechsels bekommen hatte. Deshalb war das Frühstück etwas in Eile. Nico brach dann zu unserem alten Hotel auf, um dort auf die Tree Climber zu warten. Ich blieb in der Lobby des Hotel Manaus.
Kurz nach 8 kam dann Eduardo und wir holten Nico am anderen Hotel ab - was gar nicht so leicht war, da die Innenstadt komplett mit Einbahnstraßen durchzugen ist - 2-3 spurigen Einbahnstraßen.

Nachdem wir den Papierkram (Versicherung, Gesundheitsinfos etc) hinter uns gebracht hatten, ging die Fahrt los. Wir fuhren ungefähr 1h Richtung Norden auf der einzigen Straße die Manaus mit der Aussenwelt verbindet (einzige andere Transportwege sind per Schiff über den Amazonas oder per Flugzeug). Während der Fahrt unterhielten wir uns mit Eduardo, der recht viel herumgekommen ist und scheinbar mittlerweile ganz gut verdienen muss, da er ab und an selbst um die Welt tourt um Urlaub zu machen.

Wir bogen dann nach links ab auf eine rote festgefahrene Dreckpiste in den Dschungel. Allerdings endete diese an einem Hostel im Dschungel. Dort parkten wir und gingen zu Fuß noch 5-10Min durch den Wald.
Wir kamen an einem riesigen Angelim Baum an. In ca. 44m Höhe war eine Astgaben zu der wir hochklettern wollten.



Die Jungs bereiteten die Ausrüstung vor, wärend wir die nächste Umgebung erkundeten. Auf den Baum hoch führte bereits eine dünne Schnur, mit der das erste Seil hochgezogen wurde. Dann kletterte der Begleiter von Eduardo hoch und machte die nächsten Seile fest. Nach ungefähr 20min erhielten wir dann unsere Kletter Einweisungen. Das "Jojo" System was wir benutzen war für Industriekletterer gemacht und bot den Vorteil, das man die Hände frei hatte. Das System verharkte sich dann im Seil und man konnte nicht abrutschen. Nachteil des Systems war es, dass wir deutlich langsamer hochkamen als die beiden Guides.



Dann ging es los. Die schwühle Hitze am Boden machte das Klettern nicht einfacher. Wir arbeiteten uns langsam vorwärts, pro Zug ca. 20cm. Nach ca. 1h und mehren Pausen kamen wir total verschwitzt an der Astgabel an. Die Höhe war kein Problem, da man sich ja vom Boden ab hochgearbeitet hatte. Eduardo zug uns dann an den Ast heran und wir schwangen uns darauf. Komisches Gefühl - eigentlich wusste man, dass man nicht runter fallen konnte, aber sobald man auf dem Ast war war es schon etwas flau im Magen. Wir machten nun dort, in luftiger Höhe bei einer leichten Briese, unsere Mittagspause mit ein paar Süßigkeiten als Snack. Dann wurden noch Fotos gemacht. Ich wurde etwas mutiger und stellte mich auf den Ast was deutlich bequemer war. Als wir wieder absteigen wollten kam eine Baumechse vorbei, von der uns Eduardo erzählt hatte. Sie war grün mit schwarzen und blauen Streifen. Eine Schrecksekunde gab es, als Nico seine Kamera einsteckte und kurz darauf etwas vom Baum viel. Wir dachten es wäre die Kamera gewesen, aber es war nur ein Karabiner, der sich von meinem Gürtel gelöst hatte (an dem hatte ich meine Kamera befestigt und als ich diese abgemacht hatte, war er rausgerutscht). Danach ging es wieder runter, was dank des Abseilsystems ("ID") total einfach war. Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen zu Auto.



Dort tauschten wir unsere Klamotten (es gab im nahegelegenen Ho(s)tel Toiletten wo wir uns umziehen konnten) und dann ging es weiter zum Wasserfall.

Der Wasserfall war nochmal ca 2km tiefer im Dschungel aber durch die Piste erschlossen. Auf dem Parkplatz davor standen einige Autos und am Zugang saß ein Kasierer. Wir gingen durch und liefen auf einem Weg zum Wasserfall der uns an alten Steinblöcken vorbeiführte die abgerundet und mit Höhlen durchzugen waren. Eduardo erzählte uns, dass der Amazonas einst sein Bett hier hatte und er diese Blöcke so abgeschliffen hatte.

Das Rauschen wurde immer lauter und dann sahen wir den Wasserfall: ca. 10m hoch, 20-30m breit und gewaltig tösend und brausend. Eduardo meinte, dass er ihn nur 1x mit soviel Wasser zuvor gesehen hätte. Wirklich beeindruckend.



An den Stellen wo sich das Wasser wieder beruhigte saßen am Ufer viele brasilianische Touristen(?) und badeten. Das machten wir auch. Das Wasser war rötlich-golden, was durch die vielen Blätter kommt die ins Wasser Fallen und am Grund mit der Zeit verrotten. Aber es war Süßwasser und keinesfalls schmutzig. Problem beim Baden waren eher die vielen Steine die unter der Wasseroberfläche lagen. Man konnte ein Stück weit auf diesen Steinen Richtung Wasserfall laufen, allerdings musste man aufpassen, dass die starke Strömung einem nicht die Beine wegzieht. Wenn man erstmal ins Rutschen kommt ist das etwas heikel, da man die nächsten Felsen halt nicht sieht, deshalb immer mit den Füßen vorran flussabwärts.
Wir badeten dann noch eine Weile und machten Filmaufnahmen mit Nicos Unterwasserkamera und bekammen sogar einige Fische vor die Linse (was wir bei dem ein oder anderen Video erst im Hotel gemerkt haben).



Dann ging es zurück ins Auto und wieder in die Stadt. Auf dem Weg nach Manaus fragte ich Eduardo nach einem guten Restaurant und er empfahl uns das "Banzeiro". Allerdings war das ca. 2km von unserem Hotel entfernt.

Nachdem wir im Hotel abgesetzt und frisch geduscht waren, wollten wir zum Banzeiro aufbrechen. Es war zwar schon dunkel, aber es sollte ja ein gutes Restaurant sein. An der Rezeption versuchte ich dem Hotelangestellten zu verklickern, dass er uns bei Google-Maps die Route ausdrucken sollte. Schlussendlich habe ich mich an den Rechner gesetzt und es selber gemacht.
Dann liefen wir los. Am Anfang war alles easy, die Leute guckten halt etwas überrascht, als wir durch die Straßen gingen. Dann bogen wir nochmal ab und liefen durch "touristisch unerschlossene Teile" der Stadt. Gruppen von Jugendliche die um ihre Autos herum standen ließen wir auf der anderen Straßenseite liegen und liefen weiter. Es wurde uns schon etwas mulmig. Noch dazu war es warm und Manaus ist auf Hügeln gebaut, d.h. der Weg war auch noch anstrengend. Wir versuchten uns dann auf der Karte zu orientieren und merkten, dass wir wohl ordentlich falsch abgebogen waren. Nachddem wir wieder auf dem richtigen Kurs waren kamen wir schlussendlich am Friedhof vorbei zum Restaurant. Endlich! Wir wollten rein und...

...das Restaurant war zu. *!%@§%&!!! Wir gingen in die Pizzaria gegenüber und bestellten uns ein Bier. Leider gab es dort nur ein Rodizio (AllYouCanEat) was uns einfach zu teuer war. Also brachen wir wieder auf und liefen zurück. Diesmal aber auf dem direkten Weg ohne Umweg durch die Favelas. Im Hotel angekommen entschlossen wir uns im Hotelrestaurant zu essen. Die Preise waren (für ein Hotel) wirklich günstig und das Essen auch gut. Die Tour durch Manaus wird auf alle Fälle in Erinnerung bleiben.

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